Gaskamine: Wärme auf Knopfdruck

Gaskamin

Ob es sich um Kaminöfen mit Gasbetrieb, um handwerklich gefertigte Kachelöfen mit Gas-Heizeinsätzen oder um maßgeschneiderte Gaskamine zum Festeinbau handelt, Gaskamine sind im Kommen. Die bequeme Handhabung wissen vor allem Menschen zu schätzen, die abends einfach kurzerhand ein schönes Kaminfeuer haben wollen. Ein Knopfdruck – und der Ofen zündet automatisch. Das Flammenspiel kann auch per Zeitschaltuhr und vom Sofa aus ferngesteuert werden. Stufenlos lässt sich die Wärmeleistung und die gewünschte Flammenoptik regulieren: ohne Zeitverzögerung, ganz individuell und nach persönlicher Stimmungslage. Dank moderner Steuer- und Regeltechnik hält der Gas-Heizeinsatz die gewünschte Temperatur per Raumthermostat vollautomatisch. Zum hohen Bedienkomfort trägt bei, dass Erdgas automatisch ins Haus kommt.

Sämtliche Gestaltungen sind möglich. Ob Frontgeräte bis zu 1,5 Metern oder dreiseitige Ausführungen – moderne Gaskamine sind in fast allen Designvarianten erhältlich und damit der Favorit für viele anspruchsvolle Architekten. Sogar für den Außenbereich gibt es attraktive Gas-Alternativen.

Feuerstätten-Hersteller verwenden einen Großteil der Entwicklungsarbeit für eine möglichst natürliche Holzfeueroptik mit möglichst langen gelben Flammen. In der Regel wird dies durch eine genaue Zuluftregelung erreicht. Während die Flamme zu Beginn der Feuerung fast immer blau ist, wechselt sie nach einigen Betriebsminuten ins Gelbliche. Eine Ausstattung mit Holzimitat und Zweigen aus feuerfester Keramik trägt dazu bei, dass selbst ausgefuchste Ofenkenner kaum noch einen Unterschied zum echten Holzfeuer erkennen können. Wer eher eine reduzierte „architektonische“ Wirkung wünscht, wird auf eine Keramik-Holz-Bestückung verzichten und stattdessen seinen Gaskamin mit weißen oder schwarzen Kieseln auslegen.

Gasfeuerstätten im Trend

Die Beliebtheit von Gaskaminen hängt maßgeblich mit den häufigeren Ausstattungsempfehlungen von Architekten und Planern zusammen, die vermehrt Hotels und Büro-Objekte, aber auch ganze Wohnanlagen im gehobenen Preissegment mit den komfortablen und eleganten Wärmespendern ausstatten. In einigen Fällen ist ein Gaskamin sogar die einzige Möglichkeit, ein offenes Feuererlebnis ins Haus zu bekommen, beispielsweise in den zunehmenden Gebieten, in denen „Verbrennungsverbote für feste Brennstoffe“ gelten. Auch wenn die bauliche Situation etwas anderes kaum zulässt, können sie ein Problemlöser sein – beispielsweise weil reguläre Schornsteine in einem mehrgeschossigen Haus nicht vorhanden sind und nur mit extremem Aufwand nachgerüstet werden könnten. Auch in Penthouse-Wohnungen ist ein Gaskamin schnell installiert. Ohne klassischen Schornstein kann hier die Abgasanlage ohne Schacht und lediglich mit einer Mindestlänge von einem Meter zur Dachfläche abgeführt werden. Für Gaskaminöfen sind in vielen Bundesländern unter bestimmten Bedingungen auch Außenwand-Abgasführungen zulässig.

Steuerung mit App, Tablet & Co.

Damit nicht genug: Neben den altbekannten Punkten, die kaum noch erwähnenswert erscheinen – Scheibenreinigung, Feinstaub, Komfort auf Knopfdruck und so weiter, zählen inzwischen auch andere Parameter zu den wesentlichen Entscheidungskriterien. Gerade die neuen Vorgaben der BImSchV, zum Beispiel die verschärften Vorgaben an die Abgasanlage unter Paragraf 19, treffen nicht auf gasbefeuerte Anlagen zu und eröffnen hier interessante Alternativen. Auch die Möglichkeit, Wärmebedarf und Gasverbrauch mittels Apps auf dem Smartphone oder Tablet zu steuern, bringen völlig neue Perspektiven gegenüber den holzbefeuerten „Brüdern“. Kamine, die mit Gas betrieben werden, haben übrigens einen ebenso hohen Wirkungsgrad wie moderne Holzöfen (zirka 75 Prozent). Je nach Gerät bewegen sich die Betriebskosten für einen vierstündigen Kaminabend bei voller Heizleistung bei rund 2 Euro. (Quelle: Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger e. V.).

Zum Vergleich: Der Betreiber eines Holzkamins zahlt für vier Stunden Kaminambiente zirka 1,65 Euro, etwaige Ausgaben für die Anschaffung, Lagerung und das Holzhacken nicht eingerechnet. „Sauber“ arbeiten Gaskamine und -öfen aber nicht nur im Hinblick auf die nicht anfallende Asche, sondern auch in Bezug auf die Abgasqualität. Amtliche Messungen der Partikelemissionen haben gegenüber konventionellen Scheitholzfeuerstätten eine 3400-fach geringere Belastung ergeben.

Selbst wenn kein Erdgasanschluss im Haus ist, bedeutet das nicht gleich das Aus für den Kamin, denn viele Geräte sind auch mit einer Propangas-Ausführung lieferbar und können aus einem Gastank am Haus oder mit Gasflaschen betrieben werden. In Wohnräumen darf eine 11-Kilogramm-Gasflasche aufgestellt werden, deren Kapazität für durchschnittlich 25 Stunden Betrieb ausreicht. Das Flammenbild selbst ist übrigens unabhängig von der Gasart.

Oft ist kaum bekannt, dass die Anforderungen an Gasgeräte deutlich moderater sind als die strengen Vorgaben für die Holzfeuerstätten. So ist die „Raumluftunabhängigkeit“ bis 50 Pascal garantiert und bedarf nicht einmal einer gesonderten Zulassung durch das DIBt. Die Prüfnorm nach DIN EN 613 umfasst die entsprechende Druckdichte, auch bei gleichzeitigem Betrieb von Dunstabzugshauben. Daher eignen sich Gaskamine besonders für einen Einsatz in modernen Immobilien mit kontrollierter Wohnraumlüftung. Ihre besondere Vielseitigkeit, ihre einfache automatisierbare Bedienung und die Sauberkeit sind die drei Schlüsselfaktoren, die hierzulande den Erfolg von Gasfeuerstätten maßgeblich begründeten und für weitere Zuwächse sorgen werden.

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