Energieeffizient renovieren

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Abbildung 1: @ gpointstudio (#271552439) / Adobe Stock

Die Beseitigung von Mängeln als Instandhaltungsmaßnahme, eine Modernisierung aus energetischen Gründen, zur Verbesserung des Wohnkomforts und damit auch zur Wertsteigerung der Immobilie oder einfache Renovierungsarbeiten aus Designgründen oder für mehr Wohlfühlatmosphäre, es gibt viele Motivationen für kleinere oder größere Renovierungsarbeiten.

Je nach Umfang des geplanten Projektes können Renovierungsvorhaben ein großes Budget verschlingen. Hohe Kosten für Material und Dienstleistungen von Fachfirmen sorgen für eine große finanzielle Belastung. Damit das Endergebnis stimmt, sollte bei der Renovierung nicht am falschen Ende gespart werden. Mit ein paar praktischen Überlegungen lässt sich das Projekt günstiger realisieren. Mit diesen 10 Tipps können Heimwerker bei der Renovierung bares Geld sparen.

Sorgfältig planen und vergleichen

Die Basis für eine kostengünstige Renovierung ist eine sorgfältige Planungsphase. Damit lässt sich der Kosten- und Zeitaufwand realistisch kalkulieren. In der Planungsphase zeigt sich auch, welche Arbeiten selbst erledigt werden können und wofür eine Fachfirma beauftragt werden muss. Dadurch können Zeitfenster sinnvoll geplant und Vorlaufzeiten berücksichtigt werden.

Auch ein umfangreicher Vergleich von Angeboten für Materialien und Dienstleistungen von Fachfirmen gehört in die Planungsphase. Dafür ist es wichtig, möglichst detaillierte Angebote anzufordern, in denen die Kosten ausführlich und transparent dargestellt sind. Insbesondere im Onlinebereich sind Preisunterschiede von bis zu 20 Prozent möglich. Aber auch im stationären Fachhandel gibt es große Preisspannen. Bei umfangreicheren Projekten kann es sich lohnen, nach günstigen Kombiangeboten zu fragen und so bei den Gesamtkosten noch einmal kräftig zu sparen.

Über alternative Gestaltungsmöglichkeiten informieren: Beispiel Milchglasfolie als Sichtschutz

Für viele Projekte gibt es verschiedene Realisierungsmöglichkeiten, die wirtschaftlich anders zu Buche schlagen. Hier lohnt es sich, selbst zu recherchieren oder sich vom Fachmann beraten zu lassen. Möglicherweise lässt sich durch eine andere Herangehensweise bares Geld sparen.

Bei der Badsanierung sollen Milchglasfenster zum Einsatz kommen, um einen zuverlässigen Sichtschutz ohne zu großen Tageslichtverlust zu gewährleisten? Dabei gilt zu bedenken, dass Milchglas grundsätzlich teurer ist als Klarglas. Eine günstige Alternative können hochwertige Milchglasfolien sein, die auf die vorhandene Glasscheibe aufgetragen werden. Sie erzeugen denselben Effekt wie Milchglas, lassen sich aber ohne großen Aufwand und in Eigenarbeit auftragen und bei Bedarf spurlos wieder ablösen. Bei guten Fachhändlern gibt es oft sogar den Maßzuschnitt der Fensterfolien kostenlos dazu. Auch in der Auswahl der Designs gibt es natürlich keine Grenzen. Neben den Sichtschutzfolien in Milchglasoptik gibt es auch Dekorfolien mit diversen Mustern. Von einfachen Streifen bis hin zu ganzen Bildern in Milchglasfolie ist alles dabei. Mit derart alternativen Ideen können Renovierungsprojekte häufig viel kostengünstiger umgesetzt werden.

Material von Gebrauchtwarenbörsen nutzen

Materialien, die in Gebrauchtwarenbörsen oder als Restposten in Baumärkten angeboten werden, können sich als echte Schnäppchen entpuppen. Meist handelt es sich um übrig gebliebenes Material aus Großprojekten, das nagelneu und trotzdem günstiger erhältlich ist. Für Renovierungsprojekte, für die überschaubare Mengen an Material benötigt werden, ist das eine gute Sparmöglichkeit.

Gebrauchtwarenbörsen gibt mit regionalem oder überregionalem Fokus im Internet oder über den örtlichen Baumarkt.

Auf Qualität setzen

Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch klingt, ergibt bei genauerem Hinsehen Sinn. Das Sprichwort „Wer billig kauft, kauft zweimal“ trifft beim Renovieren den Nagel auf den Kopf. Materialien und Bauteile für den Heimwerkerbereich werden vor allem im Onlinehandel oft mit enormen Preisunterschieden angeboten. Bei vermeintlichen Schnäppchen mangelt es nicht selten an Qualität und damit an wesentlichen Aspekten wie Sicherheit und Langlebigkeit.

Wer hier spart, hat schnell das Nachsehen. Möglicherweise sind Materialien nicht mit anderen Elementen kompatibel, weisen bereits bei der Verarbeitung oder kurz danach Mängel auf oder verursachen sogar zusätzliche Schäden. Das kann hohe Zusatzkosten, einen enormen Mehraufwand und im schlimmsten Fall Gefahren mit sich bringen. Qualitätsprodukte kosten zwar häufig mehr, bergen aber trotzdem enormes Sparpotenzial, weil sich die Mehrkosten durch Langlebigkeit oder eine bessere Verarbeitung rasch amortisieren.

Einfache Arbeiten selbst erledigen

Auch ohne großes handwerkliches Geschick ist es bei Renovierungsprojekten möglich, mit Teilleistungen in Eigenregie Kosten zu sparen. Einfache Vorarbeiten, für die keine Fachkenntnisse erforderlich sind, lassen sich mühelos selbst erledigen. Damit ist weniger teure Arbeitszeit von Fachfirmen erforderlich und die Rechnung fällt unterm Strich geringer aus. Tapeten, Fliesen oder Bodenbeläge entfernen, Altmaterial entsorgen, Möbel, Fußböden und Rahmen abkleben, all diese Arbeiten erfordern wenig handwerkliche Sachkenntnis, kosten aber Zeit und damit Geld, wenn sie vom Fachmann erledigt werden.

Wichtig ist dabei, die eigenen Fähigkeiten und Fachkenntnisse nicht zu überschätzen, sonst wird es am Ende teuer. Wer einfache Vorarbeiten selbst erledigen möchte, sollte sich vorab mit der ausführenden Fachfirma abstimmen, um die anschließenden Arbeiten nicht zu erschweren. Tätigkeiten im Zusammenhang mit Leitungen und elektrischen Anschlüssen sollten aus Gründen der Sicherheit und Gewährleistung immer dem Fachmann überlassen bleiben.

Werkzeug mieten statt kaufen

Die meisten gut sortierten Baumärkte bieten inzwischen die Möglichkeit an, größere Werkzeuge für Renovierungen gegen kleine Gebühr auszuleihen. Wer selbst handwerklich aktiv werden möchte, kann sich so hochwertiges Equipment für die Dauer der Renovierung leihen. Das ist vor allem sinnvoll, wenn große und teure Gerätschaften voraussichtlich nicht häufiger in Gebrauch sein werden und sich die Anschaffung für das eigen Sortiment deshalb langfristig nicht lohnt. Auch beim Ausleihen gilt: Vergleichen spart bares Geld. Neben Baumärkten gibt es auch Werkzeugbörsen, über die Gerätschaften von Privat zu günstigen Konditionen ausgeliehen werden können.

Upcycling statt neu kaufen

Beim Renovieren kommen häufig auch neue Designs und Einrichtungsideen ins Spiel. Wenn ein neuer Stil in die eigenen vier Wände einziehen soll, passen alte Einrichtungsgegenstände oft nicht mehr so gut. Anstatt komplett auf ein neues Interieur zu setzen, kann sinnvolles Upcycling das Budget deutlich entlasten. Ein neuer Anstrich für die alten Möbel, Überzüge für Sofa und Sessel und ein Facelift für Dekoelemente und Accessoires, es gibt viele kreative Möglichkeiten, um aus der bestehenden Einrichtung passende Stücke für den neuen Style zu gestalten.

Energieeffizient renovieren

Wer bei einer Renovierung auf energieeffiziente Lösungen setzt, kann langfristig Energiekosten sparen. Ob im Kleinen über energieeffiziente Leuchtmittel oder größer gedacht über eine hochwertige Dämmung oder die Integration vom Smart Home Technologie, das Einsparpotenzial über energieeffiziente Renovierungsprojekte ist groß.

Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen

Der Staat unterstützt verschiedene Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen durch attraktive Zuschüsse oder günstige Darlehen. Dazu zählen insbesondere Projekte im Rahmen einer energetischen Sanierung und Renovierungsmaßnahmen, die dazu dienen, eine Immobilie barrierefrei zu machen.

Gute Anlaufstellen für Informationen zu Fördermöglichkeiten sind die KfW-Bank und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Hier können vor allem Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen rund um erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Förderprogramm bietet die Förderdatenbank des Bundes. Dort gibt es einen Überblick über Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union.

Renovierungskosten steuerlich geltend machen

Um die wirtschaftliche Belastung durch eine umfangreiche Renovierung nachträglich zu senken, können die Kosten steuerlich geltend gemacht werden. Eigentümer, die eine selbst genutzte Immobilie renovieren oder sanieren, dürfen bis zu 20 Prozent der Kosten für Material und Handwerkerdienstleistungen von der Steuer absetzen. Das gilt für einen Höchstbetrag von 1.200 Euro pro Jahr.

Vermieter können die Kosten für Arbeiten an vermieteten Objekten in voller Höhe als Erhaltungs- und Herstellungsaufwand steuerlich geltend machen. Sie werden als Werbungskosten deklariert und verringern in dem Steuerjahr, in dem die Kosten angefallen sind, die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und damit die Steuerlast.

Um Renovierungskosten als Eigentümer oder Vermieter von der Steuer absetzen zu können, ist eine Rechnung erforderlich, zum Beispiel von einer Fachfirma, die die Arbeiten vorgenommen hat. Im Falle einer Selbstleistung können lediglich die Materialkosten über entsprechende Belege geltend gemacht werden. Je nach Projekt und Kostenaufwand lohnt sich möglicherweise eine detaillierte Prüfung, ob es durch die steuerlichen Vergünstigungen wirtschaftlich sinnvoller ist, eine Fachfirma zu beauftragen, anstatt Arbeiten selbst vorzunehmen.

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