Öfen: Sinnvolles Zubehör

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Ein Ofen allein macht seine Besitzer zwar meist schon sehr glücklich, aber mit dem entsprechenden Zubehör funktioniert seine Bedienung wesentlich komfortabler und zudem auch sicherer.

Perfekt: Der Ofenbauer ist vor fünf Minuten aus der Tür verschwunden. Im Kamin knistern noch die letzten Holzscheite des Testfeuers, das die Profis entfacht hatten, um zu überprüfen, ob der Ofen auch einwandfrei funktioniert. Heimelig ist es. Aber Moment mal: Was passiert eigentlich mit der Asche? Und bleibt die Frontscheibe eigentlich immer so sauber?

Ein Ofen bringt zwar gemütliche Wärme ins Heim, benötigt aber auch Werkzeug und etwas mehr Pflege als eine wartungsarme Zentralheizung. Der folgende Artikel will in Form einer Checkliste zeigen, was Ofen- und Kaminbesitzer sich zulegen sollten, damit das Vergnügen am neuen Wärmespender nicht nur dauerhaft, sondern auch sauber und sicher ist.

Check 1: Ofenbesteck

Das Ofen- oder auch Kaminbesteck ist der Grundstock dessen, was benötigt wird. Es besteht aus mehreren Werkzeugen, teilweise mit isolierendem Griff. Der Vorteil: Hier hält der Markt eine nahezu unüberschaubare Palette an Angeboten bereit, die sich vor allem in der Optik voneinander unterscheiden und sich so neben den verschiedensten Designs von Öfen und Kaminen und den sie umgebenden Räumen harmonisch einfügen.

Das Basis-Ofenbesteck besteht aus:

  • Ascheschaufel und –besen: Mit dem Besen wird nicht nur die Asche aus dem (unbedingt erkalteten) Brennraum herausgekehrt, sondern auch alles, was vielleicht vor dem Ofen zu liegen kam. Mit der Schaufel können die Reste dann entfernt werden.
  • Schürhaken: Er dient dazu, die Lage von Brenngut im heißen Ofen zu korrigieren. Dafür verfügt er sowohl über einen nach vorne weisenden Zinken (zum Schieben) sowie einen rechtwinklig abgebogenen zweiten Zinken (zum Schieben und Ziehen). Bei manchen Öfen ist der Schürhaken auch als Element zum Öffnen der heißen Ofentür vorgesehen und kann darüber hinaus auch zum groben Reinigen des Rosts verwendet werden.
  • Feuerzange: Sie hat gleich mehrere Funktionen. Zum einen, um ebenfalls im heißen Ofen die Lage von Brennmaterial zu ändern. Zum anderen, um damit Holz und vor allem die stark schmutzenden Briketts greifen zu können und sauber in die Glut zu befördern.
  • Alternativ kann das Besteck um einen Blasebalg erweitert werden. Er dient dazu, beim Anfeuern zusätzliche Luft in den Ofen und damit ans Feuer zu bringen, damit es schneller und heißer brennt. Vorsicht: Der Luftstrom des Balgs kann zu übermäßigem Funkenflug führen, das Gerät sollte daher nur behutsam eingesetzt werden.

Check 2: Der Ascheeimer

Wenn mit Schaufel und Besen die Reste des letzten Feuers aus dem Ofen entfernt wurden, müssen diese auch aus dem Haus befördert werden. Das geht am besten mit einem Ascheeimer. Der besteht aus verzinktem oder emailliertem Blech, damit auch selbst dann nichts passieren kann, wenn eventuell noch heiße Glut eingefüllt wird. Was den Ascheeimer von anderen Fabrikaten unterscheidet ist sein Deckel. Der verhindert, dass beim Gang mit dem vollen Eimer durchs Haus die leichte Asche durch den „Fahrtwind“ herausgeweht wird und Verschmutzungen verursacht. Damit sichergestellt ist, dass die Asche wirklich erkaltet ist, sollte sie mindestens 24 Stunden außerhalb des Hauses im Eimer verbleiben. Danach haben Ofenbesitzer mehrere Optionen:

  • Kalte Asche kann ganz normal über den Restmüll entsorgt werden.
  • Kam nur Brennholz (und keine Briketts etc.) zum Einsatz, kann die Asche auch auf dem Kompost im Garten entsorgt werden. Hier kann sie als Dünger fungieren. Was dabei zu beachten ist, zeigt dieser Ratgeber.

Check 3: Der Aschesauger

Waren die zuvor genannten Punkte obligatorisch, ist der Aschesauger optional. Die Geräte funktionieren wie ein „normaler“ Staubsauger, nur dass sie hitzefest ausgekleidet sind. Hier kommt es vor allem auf den Ofen und sein Umfeld an, ob ein solches Gerät benötigt wird: Wer über einen Heizkamin mit vielen hellen Farben im Design wie in diesem Beispiel verfügt, der wird um die Anschaffung nicht herum kommen. Einfach weil Asche sehr flüchtig ist und bei der Reinigung nur mit dem Aschebesen bei Unachtsamkeit schnell die Einrichtung verschmutzen kann. Wichtig ist der Sauger auch dann, wenn der Ofen über große Glaseinsätze verfügt und auch bei Nichtbenutzung innen picobello sauber sein soll.

Wer hingegen über einen geschlossenen Ofen verfügt, für den ist die Anschaffung tatsächlich optional: Kalte Ascheflocken, die bei der Besen-Reinigung auf dem Fußboden landen, können auch mit einem herkömmlichen Staubsauger aufgenommen werden.

Check 4: Der Rauchmelder

Egal welcher Ofentyp verbaut ist: im gleichen Raum sollte sich an der Decke ein Rauchmelder befinden. Zwar sind diese Geräte in allen Bundesländern außer Berlin und Brandenburg sowieso gesetzlich vorgeschrieben, aber nur für Flure, Schlaf- und Kinderzimmer. Da aber die meisten Öfen in Wohnzimmern stehen, sollten Ofenbesitzer unbedingt in ein solches Gerät investieren. Denn: Entweicht aus irgendeinem Grund aus dem Ofen unbemerkt Rauchgas oder passiert sonst ein Fehler, so reichen laut Verivox bereits ein oder zwei Rauchgas-Atemzüge, um einen Menschen in tiefe Bewusstlosigkeit zu versetzen. Dies ist besonders im Schlaf lebensgefährlich, weil dann der Geruchssinn nicht funktioniert: Der Mensch würde also durch den Rauchgeruch an sich nicht erwachen.

Check 5: Brennstofflager und -träger

Dieser Punkt teilt sich auf ein einen optionalen und einen Pflichtpunkt: Wer nicht wie zu Großvaters Zeiten Briketts in seinem Keller aufgestapelt hat und diese täglich zum Ofen schleppt, der benötigt ein Brennholzlager. Optional ist die Variante, die einige Scheite im unmittelbaren Umfeld des Ofens bereithält, in manche Bauarten ist sie sogar integriert, etwa als zusätzliches Fach unter dem Brennraum. Wer freilich seinen eigentlichen Vorrat gleich auf der Terrasse, drei Schritte neben dem Wohnzimmerkamin hat, der kann darauf verzichten. Wichtig ist bei solchen Außenlagern jedoch immer, dass das Holz darin zwar einerseits vor Feuchtigkeit geschützt wird, andererseits aber auch belüftet ist, dass es seinem Verwendungszweck entsprechend austrocknen kann.

Um das Holz zu transportieren, kann es sich zudem auch anbieten, in einen entsprechenden Brennholzträger zu investieren. Dieser fasst eine Anzahl von Scheiten die sich dann komfortabel per Tragegriff bewegen lassen – freilich tut es hier auch ein großer Korb oder Ähnliches.

Check 6: Kaminscheibenreiniger

Selbst die schönste Kaminscheibe wird über kurz oder lang zwangsläufig durch die Rückstände des Feuers mit einer unschönen eingebrannten Schmutzschicht überzogen sein. Hier bietet es sich an, in spezielle Scheibenreiniger zu investieren, etwa den, den die Zeitung Selbst ist der Mann testete.

Allerdings: Bevor Geld für ein solches Produkt ausgegeben wird, können Kaminbesitzer zunächst auch ein Hausmittel probieren: Ein Stück Zeitung wird angefeuchtet und dann in etwas Holzasche getupft. Damit wird dann das Innere der Scheibe abgerieben. Bei weniger hartnäckigen Verschmutzungen reicht diese kostenlose Methode oft schon aus. Wichtig bei allen Reinigungen: Vorher den Boden unter der Tür großzügig mit Zeitungen auslegen.

Fazit

Ein Ofen macht nur dann richtig Spaß, wenn auch durch das passende Equipment sichergestellt ist, dass er sich sowohl problemlos bestücken, als auch hinterher reinigen lässt. Die erste Anschaffung bei jedem Ofen sollte aber tatsächlich der Rauchmelder sein, denn nur er kann vor katastrophalen Folgen von Fehlbedienung und Schäden bewahren.

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